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Allen zertifizierten „Nachhaltig Austria“ Betrieben stehen Werbematerialien, wie zum Beispiel Flaschenanhänger, Tischaufsteller, Sticker und gedruckte Folder ( in Deutsch) mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ und der Muster-Betriebsnr. 1234567 zur Verfügung. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit Universal-Nachhaltig-Weingläser käuflich zu erwerben.

Wir bitten Sie, das benötigte Material beim Österreich Wein Institut (ÖWI) abzuholen. Adresse: ÖWI Handels GmbH, Josef Hafner Straße 4, 2100 Korneuburg , Tel: +43-2262-62546, Mail: info@oewi.at, Hier kommen Sie direkt zum ÖWI-Shop

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Transparenzpapier Nachhaltig Austria
Sustainable Austria Transparency Paper (English)

FAQs zur Nachhaltigkeitszertifizierung

Wie wird Nachhaltigkeit definiert?

Nachhaltig leitet sich vom englischen Wort „to sustain“ in deutscher Übersetzung „aushalten“ bzw. „ertragen“ ab und zielt auf eine dauerhafte Ressourcennutzung ab, ohne Schaden zu nehmen. Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (Brundtland-Kommission) hat Nachhaltigkeit maßgeblich geprägt: „Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Daraus entstanden die drei Nachhaltigkeitssäulen: Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Warum ist Nachhaltigkeit im Weinbereich so wichtig?

Zunehmende Klimaextreme haben auch auf den Weinbau starke Auswirkungen: Spätfrost, Hagel und Dürre werden immer häufiger. Die Reduktion von Treibhausgasen durch ressourcenschonende Bearbeitung und Verwendung von Materialien mit einem „geringen ökologischen Fußabdruck“ im Weingarten und Keller als auch die Bodenfruchtbarkeit und Wasserverfügbarkeit spielen eine wichtige Rolle. Weingärten werden für 30 und mehr Jahre gepflanzt und bewirtschaftet. Fehler in der Bewirtschaftung wirken sich deshalb langfristig und somit nachhaltig aus.

Welche Maßnahmen werden bewertet?

Rund 360 Maßnahmen von der Traubenproduktion, der Weingartenanlage bis zur Weinerzeugung und Verkaufsbereitstellung werden in die Bewertungen einbezogen. Dabei stehen die Auswirkungen auf Treibhausgase und Ressourcenschonung, phytomedizinische
Maßnahmen und Nährstoffversorgung der Rebe als auch soziale und ökonomische Maßnahmen im Mittelpunkt. Welche Maßnahmen konkret bewertet werden, können sich alle Interessierten im Online-Tool direkt ansehen. Es ist möglich sich anonym durch die Zertifizierung
zu klicken.

Wie erfolgte die Bewertung?

Wissenschaftler_innen haben alle Maßnahmen in neun Nachhaltigkeitskategorien (Klima, Boden, Wasser, Energie, Biodiversität, Material, Qualität, Soziales und Ökonomie) zwischen +10 bis -10 bewertet. Jede Dateneingabe zeigt dem Betrieb mit einem Pfeil und einer kurzen Erläuterung, welche Auswirkungen seine Maßnahme in den jeweiligen Nachhaltigkeitskategorien hat. Nach vollständiger Dateneingabe zeigt ein Spinnendiagramm nach dem Ampelsystem dem Betrieb seinen Nachhaltigkeitsstatus. Zu jeder Nachhaltigkeitskategorie z.B. Klima werden dem Betrieb jeweils drei Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt, um eine nachhaltigere Produktion anzuregen.

Ein gesondert erstelltes „Transparenzpapier für die Maßnahmenbewertung“ soll ein Überblick darüber geben, wie die einzelnen Maßnahmen in den neun Bereichen bei der Zertifizierung beurteilt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass in diesem Transparenzpapier für die Maßnahmenbewertung aus Gründen der Systemsicherheit keine genauen Zahlen angeführt, sondern sechs Kategorien (ausgezeichnete Bewertung, sehr gute Bewertung, gute Bewertung, negative Bewertung, sehr negative Bewertung, extrem negative Bewertung) erstellt wurden denen die Maßnahmen zugeordnet sind.

Welche Wissenschaftler_innen haben die Bewertungen vorgenommen?

– Klima: Gregor Sellner6 und Werner Pölz3
– Biodiversität: Norbert Sauberer5 und Klaus Peter Zulka3
– Material: Gregor Sellner6 und Werner Pölz3
– Boden: Franz Zehetner2 und Peter Tramberend3
– Wasser: Gerhard Soja7 und Helga Lindinger3
– Energie: Alois Geyrhofer1 und Werner Pölz3
– Qualität: Ferdinand Regner1 für den Weingarten und Harald Scheiblhofer1 für den Keller
– Soziales: Wolfgang Dobritzhofer4
– Ökonomie: Franz G. Rosner1
– Zertifizierungstool: Stefan Großauer2 und Siegfried Pöchtrager2

1 Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, A-3400 Klosterneuburg, Wiener Straße 74, Austria
2 Universität für Bodenkultur, A-1180 Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, Austria
3 Umweltbundesamt, Spittelauer Lände 5, 1090 Wien, Austria
4 Landwirtschaftskammer Niederösterreich, A-3100 St. Pölten, Wiener Straße 64, Austria
5 Institut für Naturforschung und Ökologie GmbH, A-1090 Wien, Giessergasse 6/7, Austria und Universität Wien, Universitätsring1, 1010 Wien, Austria
6 SERI Nachhaltigkeitsforschungs- und -kommunikations GmbH, A-1090 Wien, Garnisongasse 7/17, Austria
7 AIT Austrian Institute of Technology GmbH, A-3430 Tulln, Konrad-Lorenz-Straße 24, Austria

Wer kontrolliert die vielen Maßnahmen?

Die akkreditierten und unabhängigen Kontrollfirmen lacon GmbH www.lacon-institut.com und agroVet GmbH/Austrian Bio Garantie – Landwirtschaft GmbH www.bio-garantie.at/agrovet nehmen die jährlichen Kontrollen vor und stellen das Zertifikat eigenverantwortlich aus. Durch diese externe Kontrolle wird eine objektive Erfüllung der Nachhaltigkeitsproduktion gewährleistet.
Weinbaubetriebe, die ihre Eigenproduktion vermarkten, werden alle drei Jahre vor Ort kontrolliert, müssen aber jedes Jahr alle Daten im Online-Tool übermitteln. Mit einer randomisierten Stichprobenquote von 5% werden diese Betriebe aber zwischendurch trotzdem
kontrolliert. Alle anderen Betriebe wie Weinhandelsbetriebe und Winzergenossenschaften werden jährlich vor Ort kontrolliert, ob die übermittelten Daten übereinstimmen.

Welche Maßnahmen sind besonders positiv und negativ bewertet?

An dieser Stelle möchten wir auch auf das speziell erstellte „Transparenzpapier für die Maßnahmenbewertung“ verweisen.

Wann kann ein Betrieb zertifiziert werden?

Der Betrieb wird automatisch für die Zertifizierung freigeschalten, wenn die hohen Anforderungen erfüllt sind. Dabei müssen mindestens sieben von neun Nachhaltigkeitskriterien im grünen und maximal zwei (noch) im gelben Bereich sein.
Dadurch ist ein Anreiz für die Betriebe geschaffen, sich zertifizieren zu lassen, aber es besteht damit auch die Verpflichtung, laufende Nachhaltigkeitsverbesserungen im Betrieb vorzunehmen, um auch in den nächsten Jahren die Anforderungen zu erfüllen. Hintergrund dafür ist, dass laufend die Kriterien nachgeschärft werden und jährlich der / die schlechtest bewertete Betrieb(e) im grünen Bereich in den gelben Bereich verschoben und dabei der Gelbbereich ebenfalls angepasst wird.

Werden die Betriebe für eine nachhaltigere Produktion weitergebildet?

Jede durchgeführte Maßnahme im Weingarten und Keller ist im Online-Tool mit den jeweiligen Auswirkungen z.B. auf Klima und Energie mit einem Pfeilsystem nach oben (= positiv) oder unten (= negativ) und einer kurzen Begründung hinterlegt.
Dadurch bekommt der Betrieb die Information, wie er noch nachhaltiger produzieren kann. Nach vollständiger Dateneingabe zeigt ein Spinnendiagramm nach dem Ampelsystem dem Betrieb seinen Nachhaltigkeitsstatus. Je weiter die Bewertung im Grünbereich liegt, umso nachhaltiger erfolgt bereits die Bewirtschaftung. Zu jeder Nachhaltigkeitskategorie z.B. Klima werden dem Betrieb jeweils drei Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt, um eine nachhaltigere Produktion anzuregen. In der jährlichen Mitgliederversammlung, zu der alle zertifizierten Betriebe eingeladen werden, wird das abgelaufene Jahr gemeinsam analysiert, Neuerungen diskutiert und Maßnahmen für die nächste Vegetationsperiode getroffen.

Wer steht dem Nachhaltigkeitszertifizierungstool vor?

Ein Leitungsgremium unter Vorsitz des Österreichischen Weinbauverbandes entscheidet über die Entwicklungen des Zertifizierungstools. In diesem Gremium sind Fachexpert_innen, Wissenschaftler_innen und Jurist_innen vertreten.